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Studie: Cyberspionage auf der Basis von APTs ist Alptraum für Unternehmen

Fast zwei Drittel (65 Prozent) der Entscheidungsträger für IT-Sicherheit in Deutschland bestätigen, dass ihre Unternehmen „definitiv“ ein Ziel von Cyberspionage auf der Basis von Advanced Persistent Threats (APTs) sein könnten. Dies geht aus einer aktuellen Befragung von Bitdefender hervor. Angreifer entwickeln solche komplexen dauerhaften Bedrohungen individuell, um eine Behörde, Firma oder Organisation gezielt anzugreifen und im Stillen über Monate oder Jahre hinweg sensible Daten zu stehlen. Weitere 31 Prozent der deutschen Befragten sagen, dass ihre IT-Infrastruktur „möglicherweise“ ein Ziel solcher Angriffe sein könnte, nur 4 Prozent verneinen die Frage. Die Daten hat das Marktforschungsunternehmen Censuswide im April und Mai 2017 im Auftrag von Bitdefender unter 150 deutschen Entscheidungsträgern für IT-Sicherheit in Firmen mit einem Rechenzentrum oder mehr als 1.000 PCs erhoben.

 

Im vergangenen Jahr mussten Konzerne eine Zunahme von IT-Sicherheitsvorfällen und Einbrüchen in ihre IT-Systeme feststellen. Es gab einen signifikanten Anstieg an dokumentierten APTs und gezielten Attacken wie APT-28 und Netrepser. Die Sorge um die Sicherheit steigt, und Entscheidungen werden mittlerweile in den meisten Unternehmen auf Vorstandsebene getroffen. Das Topmanagement in der IT und der Vorstand sind besorgt über IT-Sicherheit, nicht nur wegen der Kosten eines erfolgreichen Angriffs, sondern auch weil die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens bedroht ist, wenn die wertvollsten Informationen interessierten Angreifern offenstehen.

Die Risiken sind nicht immer sichtbar, aber immer vorhanden
Viele Befragten sagen, dass es einige Wochen (27 Prozent) oder rund einen Monat (13 Prozent) dauert, bis in ihrer Organisation ein APT entdeckt ist. Aber mehr als ein Viertel (26 Prozent) sagt, dass es zwei bis drei Monate oder sogar bis zu einem Jahr dauern kann, um solche ausgefeilten Bedrohungen aufzudecken.

„Cyberattacken können monatelang unentdeckt bleiben, und in den meisten Fällen basieren die erfolgreichen Hacks auf zuvor unbekannter Schadsoftware auf Kernel-Ebene“, sagt Liviu Arsene, Senior eThreat Analyst bei Bitdefender. „APTs nutzen diese Wege, weil es sie davor schützt, erkannt zu werden. Kernel-Exploits und Rootkits können herkömmliche Endpoint-Sicherheitslösungen umgehen und so volle Kontrolle über das Betriebssystem erlangen.“

APTs werden oft zu Unrecht mit staatlich geförderten Angriffen gleichgesetzt. Doch auch Unternehmen werden Opfer von Spionage und dem Diebstahl geistigen Eigentums.  Laut der Bitdefender-Umfrage nennen IT-Sicherheits-Praktiker die Kategorie „Wettbewerber“ sogar am häufigsten (66 Prozent), wenn es darum geht, wer ihr Unternehmen auf diese Weise angreifen könnte. „Hacktivisten“ werden von 59 Prozent genannt. Von anderen Staaten gesponserte Angreifer oder staatliche Angreifer werden mit 46 Prozent beziehungsweise 41 Prozent vergleichsweise selten aufgezählt.
 
Die Risiken sind real – Unternehmen müssen sie eindämmen
In der Studie wurde auch gefragt, was die schlimmsten anzunehmenden Konsequenzen wären, wenn ein Angreifer mit einem APT Zugriff auf die wichtigsten Daten oder die Infrastruktur erhält. Darauf geben 75 Prozent der Befragten in Deutschland zur Antwort, dass für sie finanzielle Kosten zu den schlimmsten Konsequenzen gehören. Rufschädigung kommt mit 57 Prozent an zweiter Stelle, gefolgt von Bankrott. 26 Prozent befürchten sogar bewaffnete Auseinandersetzungen oder Cyber-Konflikte und 29 Prozent den Verlust von Menschenleben. 
 
Unternehmen fürchten vor allem, dass ihnen Kundendaten abhandenkommen, gefolgt von Forschungsunterlagen zu neuen Produkten (42 Prozent), finanziellen Daten (41 Prozent), Mitarbeiterinformationen (36 Prozent), geistigem Eigentum (31 Prozent) sowie Produktinformationen und deren Spezifikationen (30 Prozent).

Insgesamt betrachten 91 Prozent der Unternehmensvorstände das Thema Cybersecurity als ein wichtiges Risk-Management-Thema, mit höchster Bedeutung für die Unternehmensreputation und die finanzielle Situation. Die meisten Organisationen (57 Prozent) haben einen Sofortmaßnahmen- und Disaster-Recovery-Plan für den Fall eines APT-Angriffs oder eines massiven Sicherheitsvorfalls. Weitere 35 Prozent geben an, zurzeit an einer solchen Strategie zu arbeiten.

Sicherheitskonzepte aus mehreren Schichten sind das Mittel der Wahl
71 Prozent der befragten Entscheidungsträger in Deutschland sehen mehrstufige Sicherheitsstrategien als die beste Verteidigung gegen APTs. Ebenfalls als wirksam angesehen werden Log Monitoring (47 Prozent), und „Next Generation“ Sicherheitslösungen (39 Prozent), während traditionelle Security-Lösungen von 32 Prozent genannt werden.

Die Daten für Deutschland sind Teilergebnisse einer internationalen Befragung zum Umgang mit APTs. Dabei wurden insgesamt 1.051 IT-Sicherheitsprofis in sieben Ländern befragt (USA, Großbritannien, Frankreich, Italien, Schweden, Dänemark und Deutschland).

Eine bereits zu einem früheren Zeitpunkt von Bitdefender durchgeführte Studie hat ergeben, dass deutsche Unternehmen bereit sind, durchschnittlich 80.000 Euro zu bezahlen, wenn sie damit eine öffentliche Bloßstellung aufgrund eines Sicherheitsvorfalls vermeiden können. 6 Prozent der Befragten gaben sogar an, dass sie dafür mehr als 500.000 Euro bezahlen würden.

Quelle: www.bitdefender.de

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